Der Rotmainkasper

Puppentheater in der Gemeinde Heinersreuth, Ortsteil Unterkonnersreuth

Nächster Spieltermin

Die Spielstätte

Beheimatet ist der Rotmainkasper in der Gemeinde Heinersreuth, Ortsteil Unterkonnersreuth, nur wenige Kilometer von Bayreuth entfernt. Die Spielstätte ist in einem ehemalig bäuerlichen Anwesen in romantisch dörflicher Umgebung direkt am Roten Main gelegen. Gespielt wird in einem Raum, in welchem ungefähr 40 Zuschauer Platz finden. Die typisch fränkische Sandstein-Architektur bietet eine unvergleichliche Atmosphäre, wie sie für ein Kleintheater nicht besser geschaffen sein könnte. Hier braucht man keinen Parkplatz zu suchen und der Weg zum Theater ist an Spieltagen ausreichend beschildert.

Konzeption

Der Rotmainkasper ist ein pädagogischer Kasper, der in der Figurenauswahl sehr an den klassischen Hohnsteiner Kasper erinnert. Die Puppen, Theaterbau, Kulissen und Spielstücke stammen alle aus eigener Hand. Dem pädagogischen Kasper geht es nicht ausschließlich um Unterhaltung.
Er möchte in spielerisch lustiger Weise Werte vermitteln ohne gestrenge Maßregelungen. Zielgruppe sind Kinder ab dem vierten Lebensjahr. Aufführungen für etwas ältere Kinder ab dem Schulalter werden gesondert deklariert.

Der Rotmainkasper ist kein Jahrmarktskasper, d.h. Klamauk spielt eine untergeordnete Rolle. Er liebt das Abenteuer, weist aber bei jeder Aufführung zu Beginn darauf hin: „Und wenn es noch so spannend wird – es geht immer gut aus!“

Das Team

Drei Frauen und zwei Männer teilen sich das Puppenspiel bzw. die Bedienung der Technik. Die meisten befinden sich in jugendlichem Rentenalter. Gründer und verantwortlicher Leiter der Gruppe ist Josef Hubertz, Dipl. Sozialpädagoge.

Organisation

Den Rotmainkasper gibt es seit dem Frühjahr 2024. Die Spieltermine sind in der Regel 6-8 mal pro Jahr mit jeweils wechselndem Programm.
Alle Aufführungen finden im eigenen Theaterraum in Unterkonnersreuth statt. Dies bedeutet, daß Gastspiele in Kindergärten oder Schulen derzeit nicht auf dem Programm stehen und auch nicht geplant sind. Gespielt wird also für die Kinder der Region, auch wenn die Besucherzahl der Erwachsenen beträchtlich ist.

Die Aufführungstermine werden in der örtlichen Presse bekannt gegeben.

Diese Organisation verrät bereits, daß der Rotmainkasper keine wirtschaftlichen Interessen verfolgt. So gilt nach wie vor: Kinder zahlen 10 Cent und Erwachsene 11 Cent pro Nase. Wer keine Nase hat, kommt umsonst rein.

Nachstehend beantwortet Josef Hubertz einige Fragen zur Kasperle-Thematik

 

Was legitimiert den Kasper in der heutigen Zeit?

Die hohe Zeit des Kaspertheaters ist zweifellos schon seit einigen Jahrzehnten vorüber. Das Fernsehen und die Internet-Unterhaltung haben die gesellschaftliche Bedeutung des Kasper stark minimiert. Als Alternative zum Fernsehen kann das Kaspertheater ohnehin nicht gelten, da die Aufführungen nur einige Male pro Jahr stattfinden.

Kasperle erleben ist eine Frühform des Theaterbesuches. Zweifellos ist dies ein Erlebnistraining der besonderen Art. Der Fernsehkonsum dagegen geschieht spontan und ohne Vorbereitung und meist erst recht ohne Reflexion.

Beim Kasper-Theater hat das Kind einen Termin und damit ist Vorfreude verbunden. Es muß von den Eltern zum Theaterort hingefahren werden, erlebt eine Pause und kann das Erlebte viel intensiver und wertvoller verarbeiten als beim Fernsehen.

Kaspertheater ist ein Teil der gesellschaftlichen Kultur. Neben dem Dienst am Kind trägt also jede Puppenbühne somit auch zum Erhalt eines Kulturbereiches bei.

 

Was kann ein Kind denn heute beim Kaspertheater an Besonderheiten erleben?

Beim Handpuppentheater mag das Interaktive die größte Besonderheit sein. Hier werden die jungen Zuschauer ins Geschehen einbezogen.

Ihre Reaktionen reduzieren sich nicht nur auf emotionale Äußerungen wie Lachen oder Beifallklatschen, sondern sie werden auch zum verbalen Mitmachen aufgefordert. Sie warnen die Guten, verraten den Gauner und tun dies oft ohne Aufforderung.

Das Spiel selbst enthält Rituale, z.B. zu Beginn oder am Schluß der Veranstaltung. Der traditionelle Auftritt des Kasper mit seinem „Tri-tra-trallala“ und die Frage „Seid ihr schon alle da“ dürfen auch beim Rotmainkasper nicht fehlen. Die Verabschiedung erfolgt in der Regel in Versform.

All dies ist beim Personentheater oder beim Fernsehen nur schwer oder gar nicht möglich.

 

Damit wird Kaspertheater doch zur Pädagogik?

Und dies genau ist beabsichtigt. Der Rotmainkasper ist ein pädagogischer Kasper, eher ein Pädagoge der subtilen Art, ohne den erhobenen Zeigefinger und ohne Verbotsreden. Hexe Wackelzahn: „Auf meinen Zahn bin ich stolz. Wenn Du auch so einen haben möchtest, dann lass das Zähneputzen!“ (Verhalten) Oder: „Die Großmutter hat uns zu einem Picknick eingeladen“ – Kasper: „Was ist ein Picknick?“ (Wortschatz)

Ohne den pädagogischen Inhalt würde sich die Handlung auf reine Unterhaltung reduzieren. Manchmal fliegen trotzdem die Fetzen und so manches Wurfgeschoß landet versehentlich im Zuschauerraum. Wenn allerdings der Klamauk dominiert, dann übernehmen schnell die Kinder die Regie. Das würde keinen Puppenspieler zufriedenstellen.

 

Welche Voraussetzungen braucht denn ein Puppenspieler oder eine Puppenspielerin?

Puppenspieler sind Märchenerzähler mit anderen Mitteln. Die Mittel sind das Werkzeug der eigenen Begabung. Dies könnte Musikalität, die Fähigkeit zur spontanen Reaktion oder die Fähigkeit sein, die eigene Stimme zu verstellen. Puppentheater bietet in seinem Tun eine Welt, die von den Kindern zwar als Phantasiewelt begriffen wird, aber gleichzeitig eine Plattform für lebenspraktischen Unterricht ist.

Die Kinder lernen, verstehen, identifizieren sich und können durch die Möglichkeit der Interaktion sogar Einfluß auf das Geschehen nehmen. Kinder brauchen Märchen und damit werden Handpuppen zu wertvollen didaktischen Mitteln.

Dies zum Konzept des Spielablaufes zu machen, ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Puppenspieler. Dabei sollte nicht gespielt werden, sondern Theater gemacht werden. Für das Spielen kann man eine Puppe in die Hand nehmen und sie betrachten. Mit ihr Theater machen heißt, sie sprechen zu lassen und in eine Handlung einzubeziehen. Wer das Talent dazu hat und dazu obendrein noch über ein großes Maß an Kinderliebe verfügt, der ist der ideale Puppenspieler.

Bisherige Theaterstücke des Rotmainkasper

Seppl hat Geburtstag

Der Teufel sucht eine Frau

Der Käsedieb

Beim Meeresfürsten

Der Vertrag

Der König von Glucksenhausen

Einladung zum Tanz

Das Geheimnis

Der verschwundene Ring

Der unheimliche Wald

Besuch aus Weitwegistan

Das Picknick

Der Weihnachtsbaum

Wenn Gallina wütend wird

Gefährlicher Schwindel

Abenteuer in den Bergen

Puppen

 

Kontakt

Josef Hubertz – 95500 Heinersreuth

E-Mail: josefhubertz@arcor.de